Gartenteich

Gartenchronik

Tagebuch zweier Kleingärtner

Die Entrümpelung des Gartenteichs

Künstliche Naturteiche sollte man eigentlich sich selbst überlassen und nur möglichst wenig in den im Laufe der Zeit entstandenen Naturkreislauf eingreifen. In unserem Fall war ein Handeln aus mehreren Gründen sehr nötig.

Als grobe Faustregel für einen Gartenteich kann man sagen, dass pro 1000 Liter Wasser ein Goldfisch eingesetzt werden kann, um das vom Menschen geschaffene Gewässer nicht zu sehr zu strapazieren. Wenn wir uns nicht verrechnet haben, fasst unser Teich ca. 4000 bis 4500 Liter Wasser, was einem maximalen Fischbestand von fünf Fischen entspricht. Bei unserer letzten Zählung kamen wir allerdings auf 26 (!) Fischis, 5 große und mehrere kleine Frösche – wobei Letztere ständig stiften gehen und wir sie permanent retten müssen. Das viele Getier bringt viel Kot – und damit einhergehend viele Nährstoffe in den Teich, welches zu einer starken Algenblüte beiträgt. Dementsprechend gering ist auch die Sichttiefe.

Hinzu kommt, dass sich „irgendwo im Teich noch eine Pumpe befindet, die allerdings eingewachsen ist“ (O-Ton der Vorbesitzer). Diese konnten wir sehr schnell ausfindig machen, denn sie befand sich in dem „Seerosenklumpen“ (anders konnte man dieses Gebilde nicht mehr bezeichnen), welcher im Laufe der Zeit so viel Auftrieb entwickelte, dass das Beschweren mit vielen vielen Steinen und Gewegplatten nichts mehr brachte. Dieser Klumpen (siehe nachfolgendes Bild) trieb nun samt Wurzeln und eingewachsener Pumpe an der Oberfläche und versprühte einen Geruch, der dem des Berliner Nordgrabens ähnelte.

"Seerosenklumpen" im Gartenteich
Der rot markierte Bereich zeigt den „Seerosenklumpen“ im Gartenteich

Da diese „Haltungsform“ für Seerosen nicht die geeignetste ist entschieden wir uns, den gefühlt 70 – 100 kg schweren Batzen aus dem Teich zu entfernen. Die verbauten Natursteine werden wir für die weitere Gartengestaltung nutzen und der Rest wurde kompostiert. Im „gleichen Atemzug“ wurde der Schlamm vom Grund des Teiches abgesaugt und das Netz „zurückgebaut“ (hier hatten sich in einer regelmäßigen Unregelmäßigkeit Libellen, Schmetterlinge und Frösche verfangen).

Teich nach der Sanierung
Teich nach der „Entümpelung“

Die Seerosen im von der Bungalow abgewandten Seite des Teichs haben wir gelassen. Allerdings müssen wir auch hier noch ein Mal Hand anlegen und das Vlies, welches gerade ebenfalls „Höhenflüge“ bekommt, stutzen und erneut beschweren.

Wir haben uns ganz bewusst dagegen entschieden, den gesamten Teich leer zu pumpen, um das im Laufe der Jahr(zehnt?)e entstandene Ökosystem nicht nachhaltig zu stören.

Die doch sehr zeitintensive und anstrengende Arbeit zeigt erste Erfolge: Das Wasser wird klarer und die Fische sind auch nicht mehr sauer auf uns. Ebenso ist der muffige Geruch verschwunden. Wir sind gespannt, wie sich der Teich nun weiterentwickelt und halten euch natürlich auf dem Laufenden.

Schreibe einen Kommentar